Führung ist keine starre Formel, sondern hängt stark von der jeweiligen Situation, den Mitarbeitenden und dem Reifegrad ab. Der situative Führungsstil bietet Führungskräften ein flexibles Modell, um die richtige Balance zwischen Aufgaben- und Personenorientierung zu finden. In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie situatives Führen funktioniert, warum es sich lohnt und welche Vor- und Nachteile zu beachten sind.
Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet situativer Führungsstil?
Der situative Führungsstil bedeutet, dass Führungskräfte ihr Führungsverhalten je nach Situation und Reifegrad der Mitarbeitenden anpassen. Es gibt keinen einheitlichen Führungsstil, sondern vielmehr ein Modell, das sich flexibel an den jeweiligen Kontext anpasst.
Beim situativen Führungsstil geht es darum, Führungskräfte und Mitarbeitende nicht starr in ein Muster zu pressen, sondern ihnen den Freiraum zu geben, individuell und flexibel miteinander zu arbeiten. Vorgesetzte passen das Maß an Anweisungen und Unterstützung an die jeweilige Situation an und berücksichtigen sowohl Aufgabenorientierung als auch Personenorientierung.
Das Modell des situativen Führungsstils wurde von Paul Hersey und Ken Blanchard entwickelt und ist heute ein Klassiker in der Mitarbeiterführung.
Welche Rolle spielt der Reifegrad im situativen Führungsstil?
Der Reifegrad der Mitarbeitenden ist der Kern des situativen Ansatzes. Er beschreibt die Kompetenz, Motivation und Eigeninitiative der Mitarbeitenden, eine Aufgabe selbstständig zu lösen.
Je nach Reifegrad werden vier verschiedene Stufen unterschieden: von unerfahrenen Mitarbeitenden, die klare Anweisungen benötigen, bis hin zu Teammitgliedern, die mit hoher Selbstständigkeit arbeiten und eigenverantwortlich handeln können.
Führungskräfte orientieren sich am Reifegrad, um ihr Führungsverhalten anzupassen. Ein hoher Reifegrad bedeutet, dass Mitarbeitende eigenständig agieren können, während ein niedriger Reifegrad klare Anweisungen und enge Begleitung erfordert.
Welche vier Stufen des situativen Führungsstils gibt es?
Die vier Stufen des situativen Führungsstils bauen aufeinander auf und helfen Führungskräften, je nach Reifegrad die richtige Art der Führung anzuwenden:
- Direktiv führen – Hohe Aufgabenorientierung, klare Vorgaben und Kontrolle für Mitarbeitende mit wenig Kompetenz.
- Überzeugend führen – Hohe Aufgabenorientierung kombiniert mit Personenorientierung, um Mitarbeitende zu motivieren und ihre Kompetenz zu entwickeln.
- Partizipativ führen – Fokus auf Personenorientierung, Mitarbeitende übernehmen Eigeninitiative, Vorgesetzte agieren kooperativ.
- Delegieren – Führungskräfte geben Verantwortung ab, Mitarbeitende handeln selbstständig und eigenverantwortlich.
Diese vier Reifegrade zeigen, dass der situative Führungsstil flexibel auf die jeweilige Situation reagiert.
Experten-Tipp
Warum setzen Führungskräfte auf Hersey und Blanchard?
Paul Hersey und Ken Blanchard entwickelten das Modell, das Führungskräften bis heute praxisnahe Orientierung gibt. Ihre Empfehlungen helfen, Mitarbeitende je nach Reifegrad geführt und motiviert zu entwickeln.
Die praktischen Empfehlungen von Hersey und die Empfehlungen von Hersey und Blanchard zeigen, wie Führungskräfte zwischen Aufgaben- und Personenorientierung variieren können. So wird das Führungsverhalten nicht starr, sondern individuell und flexibel.
Hersey und Blanchard betonen: Beim situativen Führungsstil gibt es kein „richtig“ oder „falsch“. Entscheidend ist die jeweilige Situation und der Reifegrad der Mitarbeitenden.
Welche Vor- und Nachteile des situativen Führungsstils gibt es?
Der situative Führungsstil zeichnet sich durch Flexibilität und Anpassungsfähigkeit aus. Er ermöglicht individuelle Förderung, offene Kommunikation und Fingerspitzengefühl. Doch es gibt auch Grenzen.
Vorteile in Bezug auf Mitarbeitende:
- Motivation der Mitarbeitenden steigt durch individuelle Förderung.
- Führungskräfte können flexibel auf verschiedene Reifegrade reagieren.
- Die Eigeninitiative der Mitarbeitenden wird gezielt gestärkt.
Nachteile des situativen Führungsstils:
- Erfordert hohes Einfühlungsvermögen der Führungskraft.
- Gefahr von Unsicherheit, wenn klare Anweisungen fehlen.
- Aufwendig für Vorgesetzte, da jede Situation individuell bewertet werden muss.
Damit ist klar: Dass der situative Führungsstil Potenzial bietet, steht außer Frage – er verlangt Führungskräften jedoch viel Aufmerksamkeit ab.
Wie unterscheiden sich situativer Führungsstil und andere Führungsstile?
Führungskräfte haben die Wahl zwischen verschiedenen Führungsstilen. Der situative Führungsstil vereint Aufgaben- und Personenorientierung und unterscheidet sich dadurch vom autoritären Führungsstil oder dem kooperativen Führungsstil.
Ein autoritärer Führungsstil setzt auf klare Anweisungen und Kontrolle, während der kooperative Führungsstil Mitarbeitende stark einbindet. Der situative Führungsstil vereint beide Ansätze und ist damit flexibler.
Beim situativen Führen kommt es darauf an, je nach Situation und Reifegrad der Mitarbeitenden die Balance zu finden. Diese Flexibilität macht den Ansatz einzigartig.
Wie motivieren Führungskräfte beim situativen Führen ihre Mitarbeitenden?
Motivation der Mitarbeitenden ist ein zentrales Ziel des situativen Führens. Führungskräfte können ihre Teammitglieder motivieren, indem sie klare Vorgaben in frühen Phasen setzen und später Eigeninitiative fördern.
Ein Beispiel: Mitarbeitende mit niedrigem Reifegrad brauchen klare Anweisungen, um Sicherheit zu gewinnen. Mit wachsender Kompetenz können Führungskräfte die Eigenverantwortung schrittweise steigern.
So wird die Motivation der Mitarbeitenden gestärkt, während gleichzeitig ihre Selbstständigkeit wächst.
Welche Rolle spielen Aufgaben- und Personenorientierung?
Aufgabenorientierung und Personenorientierung sind die zwei Pole, zwischen denen der situative Führungsstil variiert.
- Aufgabenorientierung bedeutet: Vorgesetzte geben klare Anweisungen, setzen Vorgaben und kontrollieren die Umsetzung.
- Personenorientierung bedeutet: Führungskräfte fördern Eigeninitiative, offene Kommunikation und Einfühlungsvermögen.
Je nach Reifegrad geführt, passen Führungskräfte ihr Führungsverhalten an – mal stärker aufgabenorientiert, mal stärker personenorientiert.
Welche Flexibilität verlangt der situative Führungsstil von Führungskräften?
Situativ zu führen heißt, flexibel zu sein. Führungskräfte müssen sich darauf einstellen, dass es den einen Führungsstil nicht gibt, sondern dass je nach Situation unterschiedliche Reifegrade und Bedürfnisse zu berücksichtigen sind.
Das Maß an Flexibilität ist hoch – Führungskräfte brauchen Fingerspitzengefühl, um die jeweilige Situation zu erfassen und die passende Art der Führung anzuwenden. Nur so gelingt es, Leistung und Motivation der Mitarbeitenden nachhaltig zu steigern.
Wie gelingt die praktische Umsetzung im Alltag?
Beim situativen Führungsstil kommt es auf konkrete Anwendung an. Führungskräfte sollten den Reifegrad regelmäßig einschätzen und ihr Führungsverhalten individuell anpassen.
Praktische Tipps:
- Mitarbeitende nicht pauschal, sondern je nach Reifegrad führen.
- Klare Anweisungen in frühen Phasen, offene Kommunikation in späteren.
- Individuelle Förderung, um Eigeninitiative und Selbstständigkeit zu stärken.
So zeigt sich: Beim situativen Führen geht es um Flexibilität, Einfühlungsvermögen und klare Orientierung – ein Modell, das sich in der Praxis vielfach bewährt hat.
Fazit
Der situative Führungsstil setzt auf Flexibilität und Anpassung. Führungskräfte passen ihr Verhalten je nach Reifegrad der Mitarbeitenden an und schaffen so Motivation, Eigenverantwortung und Leistung.
Wichtigste Punkte in Kürze:
- Situativ zu führen bedeutet, Führungskräfte passen sich je nach Situation und Reifegrad an.
- Vier Stufen des situativen Führungsstils nach Hersey und Blanchard bieten Orientierung.
- Vorteile: Flexibilität, Motivation, individuelle Förderung.
- Nachteile: hoher Aufwand, erfordert Fingerspitzengefühl.
- Aufgaben- und Personenorientierung bilden die Basis.
Exklusive Experten-Tipps
- Bewerten Sie regelmäßig den Reifegrad Ihrer Mitarbeitenden – er verändert sich.
- Nutzen Sie klare Anweisungen zu Beginn, fördern Sie später Eigeninitiative.
- Bleiben Sie flexibel: Es gibt keinen einheitlichen Führungsstil.
- Fördern Sie offene Kommunikation und individuelles Feedback.
- Setzen Sie situatives Führen bewusst ein, um Leistung und Motivation zu steigern.
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