Blogbeitrag Bewerbunsdesign Muster

Bewerbungsdesign Vorlage – Wenn Vorlagen aus dem Internet floppen

Heute Morgen war ich – meinen Kaffee in der Hand – auf Pinterest unterwegs, um mich ein wenig umzusehen. Da lief mir ein Post mit „schicken und modernen Bewerbungsdesigns“ über den Weg.

„Hui“ dachte ich mir, neugierig wie ich bin, „mal schauen was da so angeboten wird.“

Ich hätte es besser wissen müssen… Als ich auf dem Pin war, traf mich fast der Schlag!

Eine apricotfarbene Bewerbung für eine Projektleiterin? Eine Bewerbung mit Blümchenmuster für eine Vorstandsassistentin? Eine babyblaue Bewerbung mit lustigen Kreisen, Bögen und Icons für einen Junior Sales Manager? Eine verspielte hellrosa Bewerbung für eine Dame, welche sich als Public Relations Executive bewirbt? Solche Vorlagen können doch nur floppen – oder?

Sicher, diese Bewerbungen sind schön anzusehen, aber nützlich sind sie – wenn überhaupt –nur in kreativen Berufen, wie im Marketing, als Stylist/in oder Innenarchitekt/in. In allen Berufen also, in denen Sie schon mit Ihrem Bewerbungsdesign aussagen möchten, dass Sie ein kreativer Mensch sind.

Dann wiederum wäre es allerdings bestimmt angebrachter, selbst ein Design zu entwerfen, welches Ihnen und Ihrem kreativen Charakter mehr entspricht als etwas Vorgefertigtes.

Die Frage ist also: „Sind vorgefertigte Designvorlagen aus dem Internet eher gut oder schlecht für die eigene Bewerbung?“

Diese Frage stellen uns unsere Kundinnen und Kunden immer öfter, weshalb wir sie in diesem Blogbeitrag beantworten möchten.

Inhaltsverzeichnis

(Kostenlose) Bewerbungsdesign-Vorlagen aus dem Internet erklärt

Wer auf Pinterest oder einer anderen, ähnlichen Plattform angemeldet ist, wird bei der Suche nach „Bewerbungsdesigns“ oder „Designvorlagen Bewerbung“ eine Menge kostenloser oder kostenpflichtiger Vorlagen angezeigt bekommen.

Auf den ersten Blick wirken auch viele Designs elegant, professionell und ansprechend. Allerdings ist bei solchen Vorlagen immer Vorsicht geboten.

Warum? Weil diese Designs oftmals von Leuten entworfen wurden, welche nicht wirklich Ahnung von der Personalrekrutierung oder den Bewerbungsprozessen innerhalb von Unternehmen haben.

Diese Vorlagen haben daher oftmals die Schwachstellen, dass die Designs zu verspielt und /oder zu überladen sind oder dass sie den Fokus des Lesers/ der Leserin nicht auf die wichtigen Fakten lenken.

Was genau damit gemeint ist, zeigen die folgenden Beispiele, welche ich mit einem unserer Personalexperten durchgegangen bin


Beispiel 1:

Blogbeitrag Bewerbunsdesign Muster

Dieses Design wirkt schon auf den ersten Blick süß, verspielt und sehr weiblich.
Generell ist eine durch und durch „weibliche“ Bewerbung aufgrund der Farben und Formen nichts Schlimmes, die Frage ist nur, als was Sie sich bewerben möchten. In diesem Fall war die Bewerbung als Projektmanagerin gedacht und damit leider absolut nicht zielführend.


Was unser Personalexperte zu dieser Bewerbung sagt:

„Leider wird mit einer eher weiblichen Bewerbung auch oft Weichheit und Nachgiebigkeit und damit wenig Durchsetzungskraft assoziiert. Daraus resultiert die Voreingenommenheit, dass sich solche eine Bewerberin in einer von Männern dominierten Sparte nicht behaupten kann.

Bei diesem Design wird außerdem viel Platz aufgrund des links angebrachten Balkens und des Blumenmusters verschwendet. Der Text „Über mich“ enthält in 99% der Fälle nur selbstlobende Behauptungen, die ein/e Personaler/in – wenn überhaupt – nur schnell überfliegt. Das Blaue vom Himmel kann uns schließlich jeder erzählen. Und wenn Sie wüssten, wie oft wir lesen, dass fast jeder Bewerber oder jede Bewerberin von sich selbst behauptet „teamfähig“ zu sein, würden Sie sich wundern, warum Teamarbeit in so vielen Unternehmen immer noch nicht klappt.

Noch dazu findet sich in dieser Bewerbung nur Platz für die grundlegendsten Angaben zu der Berufserfahrung des Bewerbers oder der Bewerberin. Es ist kein Platz vorhanden, um auszuführen, was genau der Bewerber oder die Bewerberin innerhalb seiner oder ihrer Positionen für Aufgaben und Tätigkeiten übernommen hat. Auch die parallele Anordnung von Schulbildung und Berufserfahrung kann zu Irritationen sorgen.“

Generell also keine sehr gelungene Bewerbung.


Beispiel 2:

Zweites Beitragsbild Bewerbungsdesign Muster

Dieses Bewerbungsdesign wirkt auf den ersten Blick aufgeräumt und elegant.

Aber wenn ich diese Vorlage unserem Personalexperten zeige, fällt plötzlich einiges negativ auf. Wie zum Beispiel die Icons und die Priorisierung des beruflichen Werdegangs.

Sicherlich lässt sich nun darüber streiten, ob diese Icons „total modisch“ oder aber zu verspielt sind. In kreativen Berufen kann man mit solchen Icons nicht sonderlich viel falsch machen, aber für andere Berufsgruppen – und vor allem in höheren Positionen – würden wir von diesen Icons abraten.


Die Fragen unseres Personalers zu den Icons:

„Wendet der Herr in seinem Job ebenfalls überproportional viel Zeit mit kleinen Verschönerungen und Spielereien auf, die eigentlich nicht sein müssten? Weiß er, welche Aufgaben wichtig sind oder konzentriert er sich auf die unwichtigen Aspekte seines Jobs anstatt auf die, die wichtig sind und das Unternehmen voranbringen?

Zudem sind die Angaben der EDV- und Sprachkenntnisse mit Punkten oder Sternen generell nicht sonderlich gern gesehen. Denn Bewerber und Bewerberinnen mogeln sich damit gerne um eine konkrete Aussage zu ihren Kenntnissen herum. Die Aussage „Fließende Englischkenntnisse“ ist halt ein anderes Bekenntnis als 4 von 5 Punkten anzugeben. Außerdem ist es auch schwer einzuschätzen, welche Fremdsprachen- oder EDV-Kenntnisse der Bewerber oder die Bewerberin hat, wenn er oder sie seine oder ihre Kenntnisse lediglich in Punkten angibt. Heißen 3 von 5 Punkten jetzt, dass „sehr gute“ Englischkenntnisse vorhanden sind? Oder doch eher fließende Kenntnisse? Und sind 4 von 5 Punkten bei Excel nun „gute“ oder „sehr gute“ Kenntnisse?

Auch der Balken auf der Seite des Anschreibens mit „Warum ich?“ und „Anlagen“ nimmt viel Platz weg, welchen der Bewerber oder die Bewerberin eigentlich für ein überzeugendes Anschreiben verwenden sollte und nicht für die Auflistung der Anlagen und erneutes Eigenlob.“

So werden Sie eine*n Personaler*in kaum von Ihrer Eignung für den Job überzeugen.


Beispiel 3:

Blogbeitrag Bewerbungsvorlage

Hier wird unverhältnismäßig viel Platz für die Jahreszahlen verschwendet. Der für den Personalverantwortlichen eigentlich interessante Teil, nämlich die Tätigkeiten, welche die Bewerberin ausgeübt hat, sind nur ganz kurz angerissen und viel zu allgemein gehalten.


Die Fragen unseres Personalers zu diesem Punkt:

„Die Gewichtung von wichtigen und unwichtigen Informationen stimmt nicht. Kann die Bewerberin in ihrem Job entscheiden, welche Aufgaben und Informationen wichtig sind und welche vernachlässigt werden können?“
So viel zu Bewerbungsvorlagen aus dem Internet…

Bewerbungsdesign-Vorlage

Experten-Tipp

Im Durchschnitt nehmen sich Personalverantwortliche nur 30 bis 60 Sekunden für die Erstprüfung einer Bewerbung. Großkonzerne setzen sogar fast ganz auf KI-basierte CV-Parser. In beiden Fällen sind eine klare Strukturierung und sofort erkennbare Schlüsselinformationen unerlässlich für Ihren Bewerbungserfolg.
Daniela Gilenko
Inhaberin | zertifizierte Recruiting-Expertin

Von Bewerbungsvorlagen profitieren

Es gibt allerdings auch Bewerbungsvorlagen, die schlicht und elegant sind und durchaus für die eigene Bewerbung genutzt werden können. Folgende Beispiele verdeutlichen ein wenig, wie beispielsweise Farben für verschiedene Berufe genutzt werden können:

Banker/innen, Ingenieure, Ärzte/innen, Manager/in und Steuerfachangestellte:
– blau, grau, schwarz, dunkelgrün oder eventuell dunkelrot


Bewerbungsdesign Vorlage/ Muster:

Erzieher/innen, Grundschullehrer/innen, Verkäufer/innen, Sekretäre/innen:
– gelb, orange, hellblau und allgemein eher helle, freundliche Farben

Alle Bewerbungen sollten jedoch frei von verspielten Bildchen oder süßen, lustigen Gadgets sein. Wer eine Bewerbung mit unprofessionellem Design verschickt, macht nur deutlich, dass er oder sie sich mit den Bewerbungsprozessen in einem Unternehmen nicht auskennt.

Wenn Sie Ihre Bewerbung gerne von Mitbewerber*innen abheben möchten, aber entweder keine Zeit oder nicht das Wissen haben, um selbst ein Design zu erstellen, können Sie selbstverständlich gerne fertige Bewerbungsdesigns im Internet kaufen.

Allerdings sollten Sie dann verstärkt darauf achten, professionelle Bewerbungsdesigns auszuwählen, welche frei von Spielereien und Icons sind und welche von Unternehmen angeboten werden, die wissen, worauf es bei einer Bewerbung sowohl inhaltlich als auch optisch ankommt.


Worauf Sie bei der Auswahl eines Designs achten sollten

1. Die Gewichtung von Informationen

Überlegen Sie sich, was den Lesern*innen wichtig ist, und zwar Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten.
Deshalb sollte der Bereich für Ihre Aufgaben in Ihren Jobs immer mindestens 2/3 der Seitenbreite einnehmen, die Jahreszahlen dagegen nur etwa 1/3 oder sogar noch weniger.

Ob Sie die Seitenzahlen klassisch links oder anderweitig anordnen, hängt zu einem großen Teil davon ab, was der Leser/ die Leserin zuerst sehen soll.

Haben Sie Lücken im Lebenslauf, die nicht sofort auffallen sollen oder arbeiten Sie eventuell seit 15 Jahren im selben Unternehmen, wäre es eine gute Überlegung die Jahreszahlen direkt unterhalb der Position und oder des Unternehmens zu positionieren, so dass zuerst die Position ins Auge fällt und nicht die Jahreszahlen.


2. Die Stellenanzeige auf die Sie sich bewerben

Das Unternehmen, in welchem Sie sich bewerben, hat ein bestimmtes Auftreten (modern, traditionell, seriös, schlicht etc.), welches bestimmt auch in der Stellenanzeige hervorsticht. Wenn nicht, können Sie auch auf der Internetseite nachsehen, welche Farben und welche Schrift das Unternehmen für seinen Internetauftritt benutzt und ob die Gestaltung der Website eher schlicht oder modern gehalten ist.

Wenn Sie das erkennen und Ihre Bewerbung ähnlich gestalten, haben Sie bei dem Personaler bestimmt, oftmals auch unbewusst, schon Punkte gesammelt! Also schauen Sie, ob Sie Ihr Design dem Auftritt des Unternehmens ein bisschen angleichen können.


3. Das passende Design

Nun geht es ans Eingemachte. Nun müssen Sie sich ein Design überlegen oder aussuchen, welches zu Ihrer Persönlichkeit, Ihrem Bewerbungsaufbau und idealerweise auch noch zu dem Unternehmen passt, bei welchem Sie sich bewerben möchten.

Wenn Sie sich mit InDesign auskennen, ist es vermutlich kein Problem für Sie ein entsprechendes Design zu erstellen. Wenn nicht, können viele Designs auch ebenso gut in Word gebastelt werden. Mit verschiedenen Formen und Strichen in den entsprechenden Farben, können Sie sich ganz einfach selbst ein individuelles und einmaliges Designerstellen.
(Dazu werde ich hier auch bald ein Video einstellen, in dem ich Ihnen das direkt in Word zeige.)
Halten Sie dabei das Design so schlicht wie möglich!

Es ist wichtig, das Design bezüglich Gadgets und Icons so schlicht wie möglich zu halten! Das Design soll Ihre Bewerbung auflockern, unterstreichen und von den anderen Bewerbungen abheben. Das schaffen Sie aber nicht durch möglichst viele Icons und jede Menge kleine Gadgets wie Telefonhörer und kleine Briefumschläge vor den jeweiligen Kontaktinfos, sondern durch eine dezente und geschmackliche Unterstreichung der wichtigen Informationen.

Denn nochmal: Die Informationen sind das Wichtige einer Bewerbung – das Design ist nur sekundär!


4. Die passenden Farben

Wenn Sie Ihr Design dann soweit fertig haben, geht es noch um die Auswahl passender Farben. Achten Sie vorrangig darauf, dass die Farbe zu Ihnen und Ihrem Bewerbungsbild passt. Außerdem sollten Sie immer die angestrebte Position, die Branche sowie den Auftritt des Unternehmens im Blick haben, wenn Sie Ihre Bewerbung farblich gestalten. Weniger ist hierbei ebenfalls oft mehr.

Ansonsten wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei Ihren Bewerbungen!
Und falls Sie Hilfe mit Ihrer Bewerbung benötigen, helfen wir Ihnen natürlich gerne weiter.

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