Immer häufiger bekommen wir in unserer Bewerbungsagentur Anfragen von gut ausgebildeten und erfolgreichen Arbeitnehmern der Generation 50plus, welche der Meinung sind zu alt für den Bewerbungsmarkt zu sein.
Sie schreiben oft bis zu 100 Bewerbungen und bekommen nur wenige oder sogar gar keine Vorstellungsgespräche.
Doch woran liegt das? Gibt es wirklich keinen Bedarf an älteren, erfahrenen Arbeitskräften?
Doch! Bewerber und Bewerberinnen der Generation 50plus müssen sich nur entsprechend verkaufen.
Inhaltsverzeichnis
Bewerbungsstrategien für ältere Bewerber
Ein wichtiger Schritt bei der Bewerbung mit über 50 ist die Überwindung von Vorurteilen gegenüber älteren Job-Interessenten. Zudem ist es für diese Gruppe von Interessenten noch entscheidender, die eigenen Stärken sowie die umfangreiche Berufserfahrung hervorzuheben. Mithilfe eines gut strukturierten Lebenslaufs und einem überzeugenden Anschreiben können erfahrene Kandidaten ihre Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch maximieren.
Doch schauen wir uns die häufigsten Fehler sowie die Bereiche, in denen diese Kandidatengruppe punkten kann, etwas genauer an:
Die häufigsten Fehler
Bewerber der Generation 50 plus stehen vor einzigartigen Herausforderungen, wenn es um den Bewerbungsprozess geht. Einige häufige Fehler können ihre Chancen auf eine erfolgreiche Jobsuche erheblich mindern. Um diese Fallstricke zu vermeiden, ist es wichtig, sich ihrer bewusst zu sein und strategisch vorzugehen.
Schauen Sie sich dazu einmal die häufigsten Fehler an, die wir bei unseren Kunden der Generation 50+ identifiziert haben und kontrollieren Sie, ob einer oder zwei eventuell auch auf Sie zutrifft:
Veraltete Bewerbungsunterlagen
Einer der verbreitetsten Fehler ist die Verwendung veralteter Unterlagen. Dokumente, die nicht auf dem aktuellen Stand sind, signalisieren mangelnde Anpassungsfähigkeit und Aktualität. Sie sollten daher sicherstellen, dass Ihre Unterlagen modern und professionell gestaltet sind, inklusive eines zeitgemäßen Bewerbungsfotos und einer klaren, übersichtlichen Struktur im Lebenslauf.
Fokus auf lang zurückliegende Erfahrungen
Ein weiterer Fehler ist die übermäßige Betonung von Erfahrungen, die mehrere Jahrzehnte zurückliegen. Zwar ist es wichtig, die langjährige Berufserfahrung hervorzuheben, doch sollten die jüngsten und relevantesten Erfahrungen und Fähigkeiten im Vordergrund stehen. Sie sollten darauf achten, aktuelle Kompetenzen und Kenntnisse zu betonen und zu zeigen, dass Sie mit den Entwicklungen in Ihrer Branche Schritt halten.
Mangelnde Flexibilität und Offenheit für Neues
Manchmal erwecken Bewerber jenseits der 50 ungewollt den Eindruck, in ihren Methoden und Ansätzen festgefahren zu sein. Es ist entscheidend, Flexibilität und Offenheit für neue Ideen und Technologien zu demonstrieren. Daher sollten Sie hervorheben, wie Sie sich an Veränderungen angepasst haben, und Beispiele für kontinuierliches Lernen und Weiterbildung anführen.
Zu defensive Haltung in Bezug auf das Alter
Einige Job-Interessenten neigen dazu, in ihren Unterlagen zu defensiv in Bezug auf ihr Alter aufzutreten. Anstatt das Alter zu verbergen oder zu entschuldigen, sollten Sie es als Stärke positionieren, die mit Erfahrung, Weisheit und Stabilität einhergeht. Es ist wichtig, selbstbewusst aufzutreten und zu zeigen, wie die Lebens- und Berufserfahrung einen Mehrwert für potenzielle Arbeitgeber darstellt.
Vernachlässigung digitaler Kompetenzen
In der heutigen Arbeitswelt sind digitale Kompetenzen unerlässlich. Ein häufiger Fehler ist die Vernachlässigung dieser Fähigkeiten in der Bewerbung. Sie sollten daher unbedingt deutlich machen, dass sie mit relevanten Technologien und Softwareprogrammen vertraut sind und diese effektiv einsetzen können.
Unzureichende Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch
Die mangelnde Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche ist ein weiterer Stolperstein. Potenzielle Mitarbeiter sollten aktuelle Trends in ihrer Branche kennen, sich über das Unternehmen informieren und sich auf typische sowie altersspezifische Fragen vorbereiten. Eine gute Vorbereitung zeigt Engagement und Professionalität.
Indem Sie diese häufigen Fehler erkennen und aktiv vermeiden, können Sie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich verbessern und potenziellen Arbeitgebern zeigen, dass Alter nicht nur eine Zahl ist, sondern eine wertvolle Ressource mit Erfahrung und Perspektive.
Vorurteile überwinden und entkräften
Nun schauen wir uns als erstes einmal an, welche Vorurteile viele Personaler gegenüber älteren Kandidatinnen und Kandidaten haben:
Ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen:
- sind weniger belastbar / leistungsfähig, können die körperlichen Anforderungen nicht mehr erfüllen und mit dem modernen Arbeitstempo nicht mehr mithalten
- sind weniger leistungsbereit und motiviert, da sie ja ohnehin bald in Rente gehen
- kosten das Unternehmen mehr als jüngere Kollegen / sind zu teuer (höhere Gehaltsvorstellungen, mehr Krankheitstage / Ausfallzeiten, langsameres Arbeiten, etc.)
- haben keine Lust mehr sich weiterzubilden, sind fachlich nicht mehr auf dem Laufenden und können mit der Digitalisierung nicht umgehen
- sind unflexibel und können sich nicht in junge Teams integrieren – oder sie haben Probleme mit Vorgesetzten, die deutlich jünger sind als sie selbst
- sind häufiger und länger krank und dehnen den Zeitraum der Krankschreibung gerne mal ein bisschen länger aus
„Das ist doch Unsinn!“ hören wir oft von unseren „Best Ager“-Kunden. „Nur weil ich über 50 bin, heißt das doch nicht, dass ich kein Smartphone bedienen kann / schon an meine Rente denke / festgefahren bin / mich nicht in junge Teams einfügen kann.“
Das sehen wir auch so, aber viele Bewerber oder Bewerberinnen der Generation 50+ erwecken unabsichtlich genau diesen Eindruck. Viele wissen von diesen oder anderen Vorurteilen und / oder haben schon schlechte Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt gemacht und denken nun, sie müssten sich für genau diese Dinge in ihrer Bewerbung rechtfertigen oder ihr Alter verschweigen bzw. „verschwinden lassen“.
Im Zusammenspiel mit ungeschickten Formulierungen entsteht bei den Personalverantwortlichen schnell ein negatives Bild, welches die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch verhindert oder zumindest die Chance auf eine Einladung verringert.
Wenn wir also diese Vorurteile und die Fehler, die viele Arbeitnehmer über 50 machen zusammennehmen, sollten Sie auf die folgenden Dinge achten:
Modernität und Aktualität ausstrahlen
Sie sollten schon anhand Ihrer Bewerbungsdokumente zeigen, dass Sie immer noch am Puls der Zeit sind. Unmoderne Unterlagen, am schlimmsten noch mit einem veralteten Bewerbungsfoto oder einem unmodernen Bild im Passbildformat, zeigt dem Personalverantwortlichen auf den ersten Blick, dass der Ersteller wohl auf dem Kenntnisstand von vor 20 Jahren stehengeblieben ist. Jenseits der 40 oder 50 sollten Sie also noch mehr als Ihre jüngeren Kollegen auf eine moderne Aufmachung und auf ein aktuelles und vor allem modernes Bewerbungsbild achten.
(Zum Thema Bewerbungsbild finden Sie hier auf dem Blog auch einen entsprechenden Artikel.)
Dazu gehört auch der Lebenslauf nach amerikanischem Vorbild, in welchem die aktuelle Stelle immer die erstgenannte ist und alle weiteren Stellen dann umgekehrt chronologisch aufgelistet werden.
Außerdem sollten alle Tätigkeiten und Weiterbildungen, welche weiter als 10 Jahre zurückliegen, nur kurz angerissen werden, wogegen Tätigkeiten, Projekte und Erfolge der letzten 5 – 10 Jahre besonders hervorgehoben und herausgearbeitet werden sollten.
Dies ist auch der Inhalt des nächsten Punkts.
Demonstration der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten
Als „Best Ager“ sollten Sie in Ihrer Bewerbung darauf achten, dass Sie die aktuellen Kenntnisse und Fähigkeiten herausstellen, während Sie das, was Sie vor 20 oder 30 Jahren gelernt oder gekonnt haben hintenanstellen. Aktuelle Weiterbildungen der letzten 5 Jahre sollten also unbedingt aufgeführt werden – egal ob es sich um berufliche oder private, um große oder kleine Fortbildungen handelt.
Es zeigt, dass Sie sich immer noch weiterbilden und sich nicht auf Ihren einmal gelernten Kenntnissen ausruhen. Außerdem können Sie so auch zeigen, dass Sie auf der Höhe der Zeit sind, was PC-Programme wie Word, Excel und PowerPoint oder auch andere Software-Programme, wie SAP, angeht.
Und nein, ein Zertifikat über die Anwendung von MS-DOS aus dem Jahr 1989 ist hier nicht gemeint… (kleiner Spaß)
Aber auch Kandidaten oder Kandidatinnen, die berufsbedingt keine PC-Kenntnisse benötigen, weil sie in der Pflege, als Handwerker oder in der Landwirtschaft arbeiten, sollten in ihren Bewerbungsunterlagen zeigen, dass sie in den letzten Jahren nicht auf der Stelle getreten sind, sondern dazugelernt haben. Beispielsweise durch Fortbildungen in speziellen Pflegebereichen oder durch private Weiterbildungen in Fachbereichen wie neue, digitalisierte Pflanz- oder Erntetechniken in der Landwirtschaft, neue psychologische Erziehungsansätze in der Kinderpädagogik oder neue Formen der Programmierung von KI in der Informatik.
Hier können alternativ auch private und autodidaktische, also eigenständige, Fortbildung durch das Lesen einschlägiger Fachliteratur oder durch den Besuch von Workshops und Vorträgen aufgeführt werden. Diese gehören ebenso in die Kategorie „Weiterbildung“ wie eine offizielle Teilnahme an Kursen mit Zertifikaten.
Körperliche und geistige Fitness zeigen
Sowohl auf dem Bewerbungsbild als auch im Anschreiben und im Lebenslauf sollten Sie als junggebliebener Kandidat Fitness und Motivation ausstrahlen und zeigen, dass Sie noch lernfähig sind. Auf dem Bewerbungsbild geht das am besten mit einer dynamischen Haltung, moderner, passender und stilvoller Kleidung und einem guten, professionellen Fotografen.
Im Anschreiben erreichen Sie diesen Eindruck mit motivierten, kurzen und prägnanten Sätzen und im Lebenslauf mit der oben schon erwähnten Aufzählung von Weiterbildungen oder der Auflistung von Erfolgen und Projekten jüngeren Datums sowie gegebenenfalls der Nennung von Hobbys, die Ihre Fitness unterstreichen.
Außerdem sollten Job-Interessenten bei Anschreiben darauf achten sich über gängige Regeln für Bewerbungsschreiben zu informieren (wie beispielsweise eine Vermeidung der früher üblichen Adressierung „z.Hd.“ und der Verwendung der neuen Rechtschreibung). Hier auf unserem Blog gibt es mehrere Artikel über moderne Anschreiben und wie sie hier punkten können.
Bewerbung schreiben lassen
Experten-Tipp
Auch als älterer Arbeitnehmer alle Kanäle für die Jobsuche nutzen
In der dynamischen Arbeitswelt von heute ist es entscheidend, dass Sie alle verfügbaren Kanäle für Ihre Jobsuche nutzen. Die Vielfalt der Suchwege erhöht Ihre Sichtbarkeit auf dem Arbeitsmarkt und somit auch Ihre Chancen, die passende Position zu finden. Hier sind einige effektive Strategien, die Sie in Ihre Suche integrieren sollten:
Online-Jobbörsen und Karriereportale
Nutzen Sie Online-Plattformen, die als zentrale Anlaufstellen für Stellenangebote aller Branchen dienen. Machen Sie sich mit den Funktionen dieser Portale vertraut und passen Sie Ihre Suchkriterien gezielt an. Es lohnt sich, aktive Profile auf den relevantesten Jobbörsen zu pflegen und regelmäßig nach neuen Möglichkeiten Ausschau zu halten.
Soziale Netzwerke
Plattformen wie LinkedIn, Xing und sogar Facebook können wertvolle Instrumente für Ihre Jobsuche sein. Halten Sie Ihre Profile aktuell, heben Sie Ihre beruflichen Erfahrungen und Fähigkeiten hervor und bauen Sie Ihr berufliches Netzwerk aktiv aus. Durch das Teilen von Branchennews und die Beteiligung an fachlichen Diskussionen können Sie Ihre Sichtbarkeit steigern und potenzielle Arbeitgeber auf sich aufmerksam machen.
Direktansprache und Initiativbewerbungen
Nicht alle Stellen werden öffentlich ausgeschrieben. Zögern Sie daher nicht, Unternehmen, die Ihr Interesse geweckt haben, direkt anzusprechen oder eine Initiativbewerbung zu senden. Eine gut recherchierte und persönlich zugeschnittene Bewerbung kann zeigen, dass Sie motiviert und entschlossen sind und Ihnen Türen öffnen, die über traditionelle Bewerbungswege verschlossen bleiben.
Networking und persönliche Kontakte
Ihr persönliches Netzwerk kann entscheidend sein. Pflegen Sie Ihre Kontakte sorgfältig und informieren Sie sie über Ihre Jobsuche. Nutzen Sie Branchenveranstaltungen, Messen und Seminare, um neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu vertiefen. Eine Empfehlung durch Ihr Netzwerk kann besonders wertvoll sein.
Weiterbildungsangebote und Umschulungen
Bleiben Sie offen für Weiterbildungen oder Umschulungen, die Ihre Qualifikationen erweitern oder aktualisieren können. Viele Bildungseinrichtungen bieten Programme an, die speziell auf die Bedürfnisse erfahrenerer Bewerberinnen und Bewerber zugeschnitten sind und sowohl fachliche als auch digitale Kompetenzen vermitteln.
Fachzeitschriften und Branchennewsletter
Auch traditionelle Medien wie Fachzeitschriften und Branchennewsletter können wertvolle Informationen über offene Stellen und Trends in Ihrer Branche bieten. Abonnieren Sie relevante Publikationen, um stets informiert zu bleiben.
Indem Sie all diese Kanäle aktiv nutzen, erhöhen Sie Ihre Sichtbarkeit und verbessern Ihre Chancen, eine Position zu finden, die zu Ihren umfangreichen Fähigkeiten und Erfahrungen passt. Seien Sie proaktiv und nutzen Sie alle Ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen strategisch.
Optimierung der Bewerbungsunterlagen
Wenn Sie über 50 sind und sich auf Jobs bewerben, ist die Optimierung Ihrer Bewerbungsunterlagen entscheidend. Ein Lebenslauf sollte Ihre langjährige Berufserfahrung und Ihre Fähigkeiten klar hervorheben. Durch ein gut strukturiertes Anschreiben können Sie zusätzlich Ihren potenziellen Arbeitgeber von Ihren Fähigkeiten, Ihren Qualifikationen und vor allem von Ihrer fachlichen Erfahrung überzeugen.
Tipps für den Lebenslauf ab 50
Ihr Lebenslauf sollte prägnant und aussagekräftig und am besten lückenlos sein. Fokussieren Sie sich aber vor allem auf relevante berufliche Stationen und Erfolge. Vermeiden Sie es, zu weit in der Vergangenheit zurückzugehen und konzentrieren Sie sich auf die letzten 5 bis maximal 15 Jahre Ihrer beruflichen Laufbahn. Achten Sie darauf, Ihre Soft Skills und Weiterbildungen hervorzuheben, um Ihre Bewerbung zu stärken.
Zudem sollten Sie auch Ihre Erfolge klar kommunizieren, denn viele Personen der älteren Generation stapeln eher zu tief als zu hoch.
„Bescheidenheit ist eine Zier!“ dozieren viele ältere unserer Kunden des Öfteren.
Ja, absolut! Aber nicht in den Bewerbungsunterlagen und auch nicht im Vorstellungsgespräch.
Bewerber und Bewerberinnen sollten unabhängig ihres Alters in ihren Unterlagen stets darauf achten, dass sie ihre Kenntnisse, Leistungen und Erfolge gradlinig, schnörkellos und ohne „weitschweifige Prosa“ darlegen und anhand von Beispielen und benannten Projekten untermauern. Quantifizieren Sie Ihre Leistungen, wo immer es möglich ist, um Ihre Effektivität und Ihren Beitrag zu früheren Arbeitsstellen zu verdeutlichen.
Und keine Angst, wenn Bewerber ihre Erfolge anhand von Fakten aufzählen und darlegen, ist das keine Angeberei oder Aufgeblasenheit. Es zeigt einfach nur auf, was ein 55-jähriger Vertriebler einem 35-jährigen voraus hat.
Stellen Sie zudem Ihre Schlüsselkompetenzen und -qualifikationen klar heraus. Nutzen Sie dazu ggf. eine Zusammenfassung oder ein Profil am Anfang Ihres Lebenslaufes oder Ihrer Unterlagen, um Ihre wichtigsten Fähigkeiten und Erfolge kurz und prägnant zu präsentieren.
Zeigen Sie, dass Sie sich kontinuierlich weiterbilden und an neuen Entwicklungen interessiert sind. Listen Sie relevante Kurse, Zertifikate und Fortbildungen auf, die Sie in den letzten Jahren absolviert haben, um Ihre aktuellen Kenntnisse und Fähigkeiten zu unterstreichen.
Passen Sie Ihren Lebenslauf für jede Bewerbung individuell an. Heben Sie die Erfahrungen und Fähigkeiten hervor, die für die jeweilige Position besonders relevant sind, basierend auf der Stellenbeschreibung und den Anforderungen des Unternehmens.
Tipps für das Bewerbungsschreiben / Anschreiben für Bewerber mit langjähriger Berufserfahrung
Das Bewerbungsschreiben ist Ihre erste Gelegenheit, sich bei potenziellen Arbeitgebern vorzustellen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, besonders wenn Sie auf eine langjährige Berufserfahrung zurückblicken. Es ist wichtig, dass Sie in Ihrem Anschreiben Ihre Erfahrungen und Fähigkeiten so präsentieren, dass Sie die Aufmerksamkeit des Lesenden sofort fesseln und gleichzeitig Ihre Eignung für die angestrebte Position deutlich machen.
Beginnen Sie Ihr Anschreiben mit einer starken Einleitung, die Ihre Begeisterung für die Position und das Unternehmen zum Ausdruck bringt. Machen Sie deutlich, warum Sie sich speziell für diese Stelle interessieren und wie Ihre bisherigen Erfahrungen Sie zu einem idealen Kandidaten machen. Es ist entscheidend, dass Sie von Anfang an eine Verbindung zwischen Ihren Fähigkeiten und den Anforderungen der Stelle herstellen.
Im Hauptteil Ihres Anschreibens sollten Sie gezielt auf Ihre relevanten Erfahrungen und Erfolge eingehen. Wählen Sie Beispiele aus Ihrer Berufslaufbahn, die Ihre Kompetenzen und Ihre Fähigkeit, Mehrwert zu schaffen, unterstreichen. Vermeiden Sie es, einfach Ihren Lebenslauf zu wiederholen; konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, Geschichten zu erzählen, die Ihre Fähigkeiten und Ihre Arbeitsweise illustrieren. Dies kann insbesondere Ihre Anpassungsfähigkeit, Problemlösungskompetenzen und Führungsfähigkeiten hervorheben.
Es ist auch wichtig, Ihre Bereitschaft zur Weiterbildung und zur Anpassung an neue Technologien oder Arbeitsmethoden zu betonen. Heben Sie hervor, wie Sie sich kontinuierlich weiterentwickelt und Ihre Fähigkeiten erweitert haben, um mit den sich wandelnden Anforderungen Ihrer Branche Schritt zu halten. Dies zeigt, dass Sie nicht nur auf Ihrer langjährigen Erfahrung ruhen, sondern aktiv nach Wegen suchen, um sich weiterzuentwickeln und zum Erfolg Ihres potenziellen neuen Arbeitgebers beizutragen.
Beenden Sie Ihr Anschreiben mit einem starken Abschluss, in dem Sie Ihr Interesse an einem persönlichen Gespräch bekunden. Machen Sie deutlich, dass Sie gerne die Möglichkeit hätten, weiter über Ihre Eignung für die Position und die potenziellen Beiträge, die Sie zum Unternehmen leisten könnten, zu diskutieren.
Ein gut durchdachtes Bewerbungsschreiben, das Ihre langjährige Berufserfahrung und Ihre kontinuierliche berufliche Entwicklung hervorhebt, kann einen entscheidenden Unterschied machen. Es zeigt nicht nur, dass Sie über die erforderlichen Qualifikationen verfügen, sondern auch, dass Sie motiviert und bereit sind, Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in eine neue Herausforderung einzubringen.
Bewerbungen mit 50 plus: Welche Zeugnisse sollte man beilegen?
Bei Bewerbungen 50 plus ist es wichtig, relevante Zeugnisse beizulegen, die Ihre berufliche Qualifikation unterstreichen. Dazu gehören Abschlusszeugnisse, Zertifikate über Weiterbildungen sowie Arbeitszeugnisse früherer Arbeitgeber. Diese Unterlagen können Ihren Werdegang transparent darstellen und Ihr Profil als erfahrenen Experten auf Ihrem Gebiet stärken.
Achten Sie darauf, dass Sie alle Stationen, die Sie in Ihrem Lebenslauf darstellen auch mit Nachweisen belegen. Allerdings sollten Sie sowohl im Lebenslauf als auch in den Nachweisen nur relevante Weiterbildungen, Stationen und Ausbildungen angeben. Die Fachhochschulreife und die Grundschule sowie Weiterbildungen die älter als 10 bis 15 Jahre sind, können Sie dagegen ohne Probleme weglassen.
Tipps für die Bewerbung und Jobsuche ab 50
Nachdem wir nun die wichtigsten Eckpunkte abgeklärt haben, finden Sie hier noch ein paar weitere Tipps für Bewerber ab 50.
Bewerbung: Tipps und Tricks für ältere Bewerber
Bei der Bewerbung 50plus ist es entscheidend, Vorurteile zu überwinden und eine überzeugende Präsentation zu liefern. Zeigen Sie Ihre Flexibilität, Lernbereitschaft und Soft Skills, um potenzielle Arbeitgeber zu beeindrucken. Wie oben schon erwähnt sind dabei ein maßgeschneidertes Bewerbungsschreiben und ein professionell gestalteter Lebenslauf der Schlüssel zum Erfolg.
Vorteile gegenüber jüngeren Konkurrenten in die Waagschale werfen
Mehr Berufserfahrung heißt einfach mehr Berufserfahrung, darüber muss man gar nicht lange diskutieren. Doch dieser Satz allein wird keinen Personalverantwortlichen überzeugen. Also sollten Bewerber/innen ganz klar kommunizieren, was sie gegenüber jüngeren Bewerbern in die Waagschale werfen können. Ein paar Vorschläge und Anregungen werden nachfolgend genannt:
- ein höheres Verantwortungsbewusstsein
- viele Jahre Berufserfahrung und breites Knowhow in den jeweiligen Fachbereichen und Branchen
- hohe Produktivität durch Routine (Achtung: Hier sollte allerdings zusätzlich belegt werden, dass der Bewerber trotz einer gewinnbringenden Routine auch durchaus in der Lage ist flexibel auf neue Anforderungen und Herausforderungen einzugehen)
- bessere Menschenkenntnis und mehr Lebenserfahrung
- über die Jahre optimierte Soft Skills
- weniger Ablenkungen im Privatleben (Geburten, Hauskauf & Co) und nicht mehr an Ferienzeiten oder kranke Kinder gebunden
- höhere Stressresistenz, mehr Gelassenheit und Souveränität bei Problemen oder unter Zeitdruck
- größeres Netzwerk, welches dem Arbeitgeber zugutekommen kann
- bessere Flexibilität hinsichtlich Urlaubszeiten oder Wohnort (keine kleinen Kinder o.ä.)
- größere Erfahrung im Umgang mit Konflikten – oft mäßigender und vermittelnder Einfluss auf hitzige, jüngere Kollegen
- genauere Vorstellungen der persönlichen Ziele, Wünsche und Bedürfnisse, aber auch der eigenen Grenzen
- bessere emotionale Stabilität
- gefestigte Verhältnisse und dadurch höhere Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber
- traditionelle Werte wie Disziplin, Fleiß und Zuverlässigkeit
- geringere Fehlerquote, da im bisherigen Berufsleben viele Fehler schon begangen und daraus gelernt wurde
Den besten Satz, den ich von einem älteren Kunden auf der Messe jobs40+ in Stuttgart gehört habe, war folgender: „Wissen Sie, ich habe in meiner Berufslaufbahn so viele Fehler gemacht, aus welchen ich so viel gelernt habe und die ich in den nächsten 20 Jahren, die ich noch vor mir habe, garantiert nicht mehr machen werde. Ein jüngerer Mitarbeiter hat diese ganzen Fehler – welche das Unternehmen teilweise ja auch gutes Geld kosten – alle noch vor sich.“
Starke Aussage! Genau so sollten „Best Ager“ denken und das gegenüber dem neuen Unternehmen auch kommunizieren.
Informiert und up-to-date bleiben
Selbstverständlich sollten alle Bewerber und Bewerberinnen jeder Altersklasse vor einer Bewerbung ihre Hausaufgaben machen und sich über das jeweilige Unternehmen und die Branche informieren. Älteren Bewerber raten wir jedoch sich ganz besonders über neue Errungenschaften der jeweiligen Branche oder des Unternehmens schlau zu machen, um auf dem neusten Stand zu sein was technologische Neuerungen, neue Möglichkeiten der Digitalisierung oder auch den Umgang mit Smartphones, Tabletts und Touchdisplays im Allgemeinen angeht.
Auch die Bewerbung auf Online-Portalen wird immer mehr zur Regel und sollte, falls hier Defizite bestehen, mit einem jüngeren Bekannten oder Verwandten geübt werden.
Ebenso ist ein Umgang mit dem PC, vor allem mit den oben schon genannten Programmen wie Word, Excel und Outlook, heutzutage in vielen Bereichen und Positionen fast selbstverständlich und unterstützt den Eindruck von einem junggebliebenen „Best Ager“.
Bewerbung ab 50: Tipps für die erfolgreiche Jobsuche
Wenn Sie sich in der Lebensphase ab 50 auf die Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung begeben, gibt es spezielle Strategien, die Ihre Chancen auf Erfolg maximieren können. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen, sich effektiv zu präsentieren und die Aufmerksamkeit potenzieller Arbeitgeber zu gewinnen.
Positive Einstellung bewahren
Bleiben Sie positiv und selbstbewusst in Bezug auf Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen. Ihre Lebens- und Arbeitsbiografie ist reich an wertvollen Kenntnissen und Kompetenzen, die für viele Unternehmen attraktiv sind. Betonen Sie, wie Sie diese in Ihre neue Rolle einbringen können.
Flexibilität zeigen
Seien Sie offen für Veränderungen und zeigen Sie Flexibilität hinsichtlich neuer Arbeitsmodelle, Branchen oder Aufgabenbereiche. Ihre Bereitschaft, sich anzupassen und Neues zu lernen, ist ein starkes Argument für Ihre Einstellung. Außerdem gibt es gerade in jungen Unternehmen mit flachen Hierarchien für ältere Anwärter gute Chancen, mit ihren langjährigen Erfahrungen zu punkten, wenn Sie überzeugend darlegen können, dass sie immer noch flexibel und anpassbar sind.
Gezielt bewerben
Verbringen Sie Ihre Zeit und Energie nicht mit Massenbewerbungen. Stattdessen sollten Sie sich auf Positionen konzentrieren, die gut zu Ihren Fähigkeiten und Erfahrungen passen. Eine gezielte Bewerbung, die zeigt, wie Sie spezifische Herausforderungen des Unternehmens lösen können, wird eher Erfolg haben.
Persönliche Marke stärken
Arbeiten Sie an Ihrer persönlichen Marke, indem Sie Ihre einzigartigen Fähigkeiten und Erfahrungen hervorheben. Was unterscheidet Sie von anderen? Wie können Sie einen besonderen Wert für ein Unternehmen schaffen? Diese Fragen sollten in Ihrer Bewerbung und in Gesprächen deutlich werden.
Freie Zeit zur Weiterbildung nutzen
Bleiben Sie neugierig und lernbereit. Weiterbildungen, Zertifikate und Kurse zeigen, dass Sie sich stetig weiterentwickeln und an den aktuellen Entwicklungen in Ihrem Fachgebiet interessiert sind. Dies kann besonders in einem sich schnell verändernden Arbeitsmarkt von Vorteil sein.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bewerbung mit 50 plus eine Reihe von Herausforderungen mit sich bringt, aber auch viele Chancen bietet. Ihre umfangreiche Berufserfahrung, Ihre Reife und Ihre Lebenskenntnisse sind wertvolle Assets, die Sie in den Bewerbungsprozess einbringen können. Indem Sie moderne Bewerbungsstrategien anwenden, Vorurteile proaktiv entkräften und Ihre Dokumente zeitgemäß gestalten, steigern Sie Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich.
Es ist wichtig, dass Sie eine positive Einstellung bewahren, Ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen und sich gezielt auf Positionen bewerben, die zu Ihren Stärken und Erfahrungen passen. Nutzen Sie Ihr persönliches und berufliches Netzwerk, bleiben Sie über Entwicklungen in Ihrer Branche informiert und scheuen Sie sich nicht, neue Wege in der Jobsuche zu gehen.
Achten Sie darauf, in Ihren Bewerbungsunterlagen und im Vorstellungsgespräch Ihre einzigartigen Qualitäten hervorzuheben. Zeigen Sie, dass Sie nicht nur aufgrund Ihrer langjährigen Erfahrung wertvoll sind, sondern auch wegen Ihrer Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln und zum Erfolg des Unternehmens beizutragen.
Die Jobsuche mit 50 plus erfordert vielleicht etwas mehr Geduld und Strategie, aber mit den richtigen Ansätzen und einer proaktiven Haltung können Sie die Tür zu neuen beruflichen Möglichkeiten öffnen. Nutzen Sie Ihre Erfahrung als Stärke und präsentieren Sie sich als der wertvolle Kandidat, der Sie sind.
Sollten Sie dabei Hilfe benötigen, sind wir jederzeit gerne für Sie da und unterstützen auf Ihrem beruflichen Weg!
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