Das Verfassen einer überzeugenden Bewerbung ist eine Kunst für sich. Es ist der erste Eindruck, den Sie bei einem potenziellen Arbeitgeber hinterlassen, und oft entscheidet dieser darüber, ob Sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden oder nicht.
Doch wie stellt man sicher, dass die eigene Bewerbung aus der Masse heraussticht? Genau darauf wollen wir in diesem Artikel eingehen und bieten Ihnen in diesem Artikel eine umfassende Anleitung, die Ihnen nicht nur dabei hilft, die grundlegenden Elemente einer Bewerbung zu verstehen, sondern auch, wie Sie diese mit kreativen und individuellen Akzenten versehen können.
Inhaltsverzeichnis
Der Aufbau der Bewerbungsunterlagen / Was gehört in eine Bewerbung?
Das Schreiben einer Bewerbung kann eine herausfordernde Aufgabe sein. Egal, ob Sie sich für ein Praktikum, eine feste Anstellung oder ein Studium bewerben, es ist wichtig, dass Ihre Bewerbung professionell und überzeugend ausfällt.
Der klassische Aufbau von Bewerbungsunterlagen sieht wie folgt aus:
1. Deckblatt
2. Anschreiben
3. Lebenslauf
4. 3. Seite (optional – entweder Kompetenzprofil oder Motivationsschreiben)
5. Zeugnisse
Dabei sollten Sie darauf achten, dass die Bewerbung sowohl vom Design als auch vom Inhalt her einen roten Faden hat und den Personaler nicht nur durch die Unterlagen leitet, sondern auch ein 3D-Bild von Ihnen als Person und Arbeitnehmer erschafft.
Einige Bewerbungsratgeber empfehlen, das Deckblatt weg zu lassen und das Bewerbungsbild auf dem Lebenslauf zu platzieren.
Dies ist selbstverständlich auch eine Möglichkeit, allerdings vertreten wir – und auch einige Personaler, mit welchen wir uns unterhalten haben – die Auffassung, dass zu einer vollständigen Bewerbungsmappe ein Deckblatt gehört, auf welchem sich die wichtigsten Daten wie Name, Adresse, Kontaktdaten sowie der Hinweis „Bewerbung als …“ plus ggf. die Kennziffer oder Referenznummer der Stellenausschreibung befinden.
Bedenken Sie bei der Erstellung Ihrer Unterlagen bitte immer:
Recruiter großer Firmen nehmen sich im ersten Durchgang oft nur eine Minute Zeit, um eine Bewerbung zu überfliegen. Nach diesen 60 Sekunden wird entschieden, auf welchem Stapel die Bewerbung landet. Machen Sie es dem Leser also bitte so einfach wie möglich, damit er oder sie die wichtigsten Informationen schnell und einfach erfassen kann.
Das Deckblatt
Beginnen wir mit dem Deckblatt – falls Sie sich dazu entschließen Ihren Bewerbungsunterlagen eines vorne anzustellen.
Das Deckblatt bildet den ersten Eindruck Ihrer Bewerbungsmappe und sollte daher professionell und ansprechend gestaltet sein. Neben Ihren persönlichen Kontaktdaten kann das Deckblatt weitere Angaben wie ein professionelles Bewerbungsfoto, die Position auf die Sie sich bewerben und ggf. eine kurze Zusammenfassung Ihrer Kompetenzen enthalten. Es dient als erste Seite der Bewerbungsmappe und sorgt für einen ersten (professionellen) Eindruck des Bewerbers. Die sorgfältige Gestaltung des Deckblatts ist daher entscheidend, um einen positiven Eindruck beim Leser zu hinterlassen.
Folgende Informationen sollten auf einem Deckblatt zu finden sein:
- Der Name des Bewerbers / der Bewerberin
- Die vollständige Adresse
- Die Kontaktdaten bestehend aus Handy- / Telefonnummer sowie E-Mail-Adresse
- „Bewerbung als XYZ“ plus ggf. die in der Stellenanzeige aufgeführte Kennziffer
- Bei Wunsch des Bewerbers / der Bewerberin ein Bewerbungsbild
- Ggf. die für die Position relevantesten Kernkompetenzen
Ansonsten kann das Deckblatt sowohl schlicht als auch modern oder kreativ gestaltet sein. Das hängt einerseits von Ihrem persönlichen Geschmack ab, solle andererseits aber auch auf das Unternehmen und vor allem auf die die angestrebte Stelle angepasst werden.
Eine Dame, welche sich auf eine Führungsposition bewirbt, sollte nicht unbedingt ein mädchenhaftes rosa oder pinkes Design verwenden, sondern die Bewerbung und auch die Farbgestaltung eher neutral halten. Eine Bewerbung für eine Position in einer Werbeagentur oder einem Designstudio dagegen sollte definitiv etwas kreativer und oft auch farbiger gestaltet sein.
Der Lebenslauf
Als nächsten sollten Sie mit Ihrem Lebenslauf und nicht mit dem Anschreiben weitermachen. Das fällt oft leichter und schafft wichtige Grundlagen für die spätere Erstellung des Bewerbungsschreibens.
Der Lebenslauf ist ein bedeutendes Dokument, das einen umfassenden Einblick in Ihre berufliche Laufbahn, Ihre Erfahrungen und Ihre Qualifikationen bietet. Neben Ihrer Berufserfahrung und Ihren fachlichen Kompetenzen sollten hier auch Fähigkeiten wie Software- und Sprachkenntnisse aufgeführt werden. Ein professionell gestalteter und übersichtlicher Lebenslauf, der alle relevanten Informationen enthält, ist ausschlaggebend, um sich von anderen Bewerbern abzuheben. Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, dass alle angegebenen Informationen wahrheitsgemäß und aktuell sind.
Mittlerweile ist es zudem auch von größter Bedeutung den Lebenslauf so aufzubauen, dass er von E-Recruiting-Tool (sogenannten CV-Parsern) ausgewertet werden kann. Dazu finden Sie – bei Interesse – noch einen ausführlichen Blogbeitrag.
Sie sollten sich zudem mit dem Gedanken anfreunden, dass Sie für einen guten Eindruck auch Ihren Lebenslauf jeder Stellenanzeige und Bewerbung anpassen sollten. Und zwar nicht im Design, sondern inhaltlich.
Oft reicht gerade bei älteren Lebensläufen eine reine Aktualisierung des Lebenslaufes nicht aus. Die Anordnung der Stationen ist veraltet oder die ganze Struktur nicht mehr aktuell. Aber auch bei Berufsanfängern oder Bewerbern, bei welchen die letzte Bewerbung noch nicht so lange her ist, reicht es nicht, den Lebenslauf ein bisschen zu aktualisieren und dann an ein gut geschriebenes Anschreiben anzuhängen.
Vor allem hinsichtlich der immer häufigeren Sichtung der Bewerbungsunterlagen mit Hilfe KI-gestützter Systeme, ist die Überarbeitung des Lebenslaufes und die Anpassung hinsichtlich Keyword und Fachausdrücken an jede Position, essentiell geworden.
Der generelle und klassische Aufbau eines Lebenslaufes sieht folgendermaßen aus:
1. Persönliche Daten:
Name, Adresse, Geburtsdatum und wenn von Ihnen gewünscht, kann auch der Familienstand aufgenommen werden
2. Beruflicher Werdegang:
Diese Auflistung sollte anti-chronologisch erfolgen, also von der aktuellen Stelle rückwärts zu der Stelle, welche am längsten her ist.
Achten Sie dabei bitte darauf, jeweils das Unternehmen, die Position, welche Sie bekleidet haben, sowie Ihre Tätigkeiten, welche Sie ausgeführt oder übernommen haben, zu nennen.
Bei den Datumsangaben sollten Sie für jede Stelle Monats- und Jahresangaben anführen. Die reine Angabe von Jahreszahlen führen schnell zu Spekulationen über eventuell darin versteckte Fehlzeiten.
3. Ausbildung, Studium & Weiterbildungen
Bitte ebenfalls mit Monats- und Jahresangaben angeben. Außerdem sollten Sie hier nur relevante Weiterbildungen auflisten und im Idealfall die, welche noch aktuell also nicht so sehr lange her sind.
4. Weitere Kenntnisse
Hier sind Ihre EDV- und Sprachkenntnisse gemeint. Bitte achten Sie hierbei auch darauf, dass Sie die Kenntnisse klassifizieren und nicht nur aufführen. Es ist ein Unterschied ob Sie Briefe und Unterhaltungen in der Fremdsprache verfassen bzw. führen können oder ob Sie nur über Grundkenntnisse verfügen.
Aktuelle vs. ältere Informationen
Wenn Sie schon seit 15 Jahren im Berufsleben stehen, in Ihrem Lebenslauf aber noch sämtliche Praktika aus Ihrer Schul- und Ausbildungszeit aufgeführt sind, macht das keinen sonderlich guten Eindruck. Ebenfalls haben Ihre Grundschule sowie ältere Weiterbildungen, wie beispielsweise eine Fortbildung aus dem Jahr 1999 zum Umgang mit Windows 98 oder ein Grundkurs Spanisch im Jahr 2000, nichts mehr in den aufgeführten Weiterbildungen zu suchen.
Der Personaler möchte schnellstmöglich erkennen können, was für eine Person Sie heute sind und was Sie heute für Kenntnisse und Fähigkeiten mitbringen. Natürlich heißt das nicht, dass Sie auf Ihre Tätigkeiten bei früheren Jobs nicht eingehen und Ihren Werdegang nicht beschreiben sollen, allerdings gilt hier die Devise: Was weiter zurückliegt wird knapper beschrieben, was aktueller ist darf und muss ausführlicher beschrieben werden.
Nehmen wir an, Sie waren 2 Jahre bei der Max & Müller GmbH als Ingenieur beschäftigt, danach 3 Jahre in der Müller, Maier, Schulz AG als Projektleiter tätig und danach haben Sie sich 1 Jahr bei einer Softwarefirma als Programmierer versucht. Nun haben Sie gemerkt, dass reine Programmierung nichts für Sie ist und Sie möchten wieder zurück auf einen Projektleiterposten im Automobilbereich.
In diesem Fall sollten Sie vor allem die beiden ersten Stellen deutlich herausarbeiten und Ihre Tätigkeiten in den jeweiligen Unternehmen so auflisten, dass Sie mit den Aufgaben und Anforderungen in der Stellenanzeige (weitgehend) übereinstimmen. Aber bitte, bleiben Sie dabei unbedingt ehrlich und authentisch!
Falls Sie in der dritten Stelle etwas gelernt oder getan haben, was Ihnen in Ihrem neuen Job von Nutzen sein kann, wie beispielsweise die Programmierung von autonomen Systemen, sollten Sie das unbedingt ebenfalls einfließen lassen.
Achten Sie darauf, ein virtuelles 3D-Modell von sich zu erstellen, so dass der Personaler eine authentische Vorstellung von Ihnen bekommt, wenn er Ihren Lebenslauf liest.
Der Unterschied zwischen wichtigen und unwichtigen Informationen
Gerade für Berufsanfänger kann es schwierig sein zu differenzieren, was wichtige und was eher unwichtige Tätigkeiten für die angestrebte Stelle sind. Hier kann es hilfreich sein, die Stellenanzeige zuerst gründlich durchzuarbeiten, um so herauszufinden, welche Informationen für die Stelle und den Personaler wichtig sind und auf welche Qualifikationen Sie nur oberflächlich eingehen müssen.
Experten-Tipp
Das Anschreiben oder auch Bewerbungsschreiben
Das Anschreiben ist ein zentraler Bestandteil Ihrer Bewerbung und gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Motivation und Qualifikationen für die ausgeschriebene Stelle zu präsentieren.
Oftmals ist das Anschreiben für Bewerber der schwierigste Part einer Bewerbung.
Der Einstiegssatz, die Motivation und überhaupt, was sollte da generell alles rein? Und wie lang sollte so ein Bewerbungsschreiben denn grundsätzlich sein? Und wie sollen Sie alles was Sie können und gemacht haben auf nur eine Seite bekommen ohne dann es gequetscht wirkt?
Fangen wir erst einmal mit dem Aufbau des Bewerbungsschreibens an, welcher in der Regel immer gleich ist. Natürlich gibt es auch hier einen gestalterischen Spielraum, aber erscheinen sollten folgende Punkte IMMER in einem Anschreiben:
1. Kopfzeile mit den eigenen Kontaktdaten
2. Adressblock mit der Adresse des Unternehmens und dem Ansprechpartner
3. Datum
4. Betreffzeile (Wichtig: Ohne das Wort „Betreff”)
5. Anrede
6. Hauptteil
7. Schlussformel
8. Unterschrift
9. Ggf. die Anlagen, falls diese nicht schon auf dem Deckblatt genannt wurden
Sie sollten bei Ihrem Bewerbungsschreiben immer darauf achten, die richtigen Formulierungen zu wählen, die Ihre persönlichen Stärken und Ihre Eignung für die Position hervorheben. Ein überzeugendes Anschreiben sollte stets individuell verfasst und an die entsprechende Stellenausschreibung angepasst sein. Eine professionelle und relevante Betreffzeile sowie eine präzise Darstellung Ihrer Motivation und Qualifikationen sind entscheidend, um das Interesse des Unternehmens zu wecken.
Dabei sollten Sie auch unbedingt berücksichtigen, dass das Anschreiben nicht länger als eine Din-A4-Seite lang ist und in einer Schriftgröße erstellt ist, welche gut zu lesen ist. Sollten Sie nach der Erstellung des Anschreibens bemerken, dass das Anschreiben zu lang geworden ist, gehen Sie es nochmals sorgfältig durch und vergleichen Sie es mit der Stellenanzeige und den geforderten Qualifikationen.
Haben Sie eventuell Kenntnisse erwähnt, über Sie zwar verfügen, welche für die Stelle aber nicht wirklich relevant sind?
Super, wenn Sie über mehr Qualifikationen verfügen, als gefordert sind! Aber packen Sie diese in diesem Fall lieber in den Lebenslauf (wenn es sich um zusätzliche Tätigkeiten handelt) oder in ein Kompetenzprofil am Ende des Lebenslaufes auf die sogenannte 3. Seite (wenn es sich um Soft Skills oder anderweitige Qualifikationen handelt).
Kommen wir nun zum Inhalt:
Lassen Sie uns zunächst einen Blick darauf werfen, wie ein erfolgreiches Bewerbungsschreiben beginnt.
Als Erstes sollten Sie sich fragen, was Sie als Kenntnisse und Fähigkeiten in die Waagschale werfen könnten, was für das Unternehmen nützlich und relevant ist. Dafür sollten Sie die „Muss“- von den „Kann“- und gegebenenfalls „Soll„-Qualifikationen innerhalb der Stellenanzeige separieren und in Ihrer Bewerbung als allererstes auf die „Muss“-Qualifikationen eingehen.
Zum Beispiel auf das gewünschte Studium, welches Sie vorweisen können, auf die geforderte Berufserfahrung oder auf notwendige Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen.
Wenn Sie es schaffen, diese Argumente bereits im ersten Satz Ihres Anschreibens unterzubringen, kann der Recruiter gar nicht anders, als Ihr Anschreiben aufmerksam zu ende zu lesen oder zumindest Ihrem Lebenslauf mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Nun gilt es zudem, Ihre Eignung für die Stelle noch stärker zu untermauern und auszuführen. Das gelingt am besten, wenn Sie die in der Stellenausschreibung genannten Aufgaben und die gewünschten Kenntnisse mit Belegen untermauern können.
Die wichtigste Grundlage sowohl für Ihr Anschreiben als auch für Ihren Lebenslauf ist die Stellenausschreibung.
Schauen Sie sich diese genau an, nehmen Sie sie auseinander und untersuchen Sie, was von dem zukünftigen Mitarbeiter erwartet wird.
Welche Aufgaben kommen auf Sie zu? Welche Voraussetzungen muss der Bewerber mitbringen und welche Erwartungen hat das Unternehmen an ihn?
Schreiben Sie sich diese Dinge heraus und verwenden Sie sie dazu, zu untermauern, warum Sie der oder die richtige Kandidat/in für die zu besetzende Stelle sind. Dies ist für ein erfolgreichen Bewerbungsschreiben besonders wichtig!
Bitte übernehmen Sie dabei die Sätze aus der Stellenanzeige nicht einfach in Ihr Anschreiben, sondern formulieren Sie sie selbst, in eigenen Worten und passend zu Ihren Erfahrungen und Kenntnissen.
Zum Schluss des Anschreibens geht es dann noch um Ihre Motivation.
Dazu sollten Sie sich Gedanken darüber machen, ob es etwas gibt, was Sie jetzt schon mit dem Unternehmen verbindet. Warum soll es genau diese Stelle in diesem Unternehmen sein? Informationen zu den jeweiligen Unternehmen finden Sie am leichtesten auf der jeweiligen Website unter „Über uns“, „Unser Unternehmen“ oder „Unsere Philosophie“ und „Unsere Werte“. Bestimmt gibt es etwas, was Sie an dem jeweiligen Unternehmen begeistert und weshalb Sie gerne dort anfangen möchten.
Oder vielleicht ist Ihnen das Unternehmen auch nicht so wichtig, sondern die ausgeschriebene Stellenanzeige oder das zu leitende und zu betreuende Projekt begeistert Sie? Dann geben Sie das so an und betonen Sie, was genau Sie an der ausgeschriebenen Stelle oder dem Projekt fasziniert und in wie fern diese Interessensgebiete zu Ihnen, Ihren Kenntnissen und Ihren Leidenschaften passen.
Das macht das Bewerbungsschreiben individueller und sorgt dafür, dass der Leser ein Gefühl für Sie und Ihre Persönlichkeit bekommt. Eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch rückt so in greifbare Nähe!
Allgemeinsätze wie „Die Stellenanzeige und die darin genannten Aufgaben entsprechen dabei zu 100% meinen Erfahrungen und meinen Leidenschaften.“ sollten allerdings vermieden werden, da diese schnell dafür sorgen, dass das Bewerbungsschreiben zu einer inhaltlose Aneinanderreihung leerer Floskeln wird. Dadurch wirkt das Bewerbungsschreiben dann auch schnell wie ein „Massenanschreiben“, bei welchem der Bewerber jeweils nur das Adressfeld und die Positionsbeschreibung ausgetauscht hat.
So kommen Ihre Unterlagen ganz sicher NICHT auf den Stapel „interessanter Bewerber“…
Die dritte Seite – Kompetenzprofil oder Kompetenzprofil
Die sogenannte „Dritte Seite“ ist nur dann sinnvoll, wenn sie einen Mehrwert für den Leser schafft. Sie sollte nicht dazu gebraucht werden, nochmals die Fakten aus Anschreiben und Lebenslauf widerzugeben. Stattdessen sollten Sie weitere Argumente für Ihre Sie als perfekten Kandidaten liefern.
Doch wann benötigen Sie ein Kompetenzprofil und wann ein Motivationsschreiben?
Das ist in der Regel ganz einfach zu beantworten: Streben Sie eine Position mit Führungsverantwortung an, benötigen Sie ersteres als dritte Seite, während bei einer Bewerbung für ein Studium, ein Stipendium oder eine Ausbildung letzteres sinnvoll sein kann.
Nutzen Sie diese Seite also dazu, um Qualifikationen und Kenntnisse sowie ggf. die persönliche Motivation auszuführen, die im Anschreiben und im Lebenslauf keinen Platz gefunden haben, die aber essentiell bei der Besetzung der Stelle oder des Studien- / Ausbildungsplatzes sind.
Ausführlichere Artikel dazu finden Sie ebenfalls hier auf unserem Blog unter „Kompetenzprofil“ oder „Motivationsschreiben“.
Layout
Das Layout Ihrer Bewerbung spielt eine wesentliche Rolle, da es den ersten visuellen Eindruck vermittelt, noch bevor der Inhalt gelesen wird. Ein professionelles und ansprechendes Design kann die Lesbarkeit verbessern und dazu beitragen, dass Ihre Bewerbung positiv hervorsticht.
Manche Bewerber fragen sich, ob sie das Layout nicht am besten an das jeweilige CI des Unternehmens anpassen sollen.
Hiervon raten wir immer ab, da die meisten Unternehmen keine Bewerber suchen, die sich wie ein Chamäleon anpassen und ihre Werte und Meinungen wie eine Fahne im Wind ändern, sondern Mitarbeiter, die vom Charakter und den eigenen Werten und Überzeugungen her zum Unternehmen passen.
Daher sollten Sie bei der Farbgestaltung auf einen direkten Bezug zum Unternehmen verzichten und das Layout Ihrer Bewerbung lieber an die angestrebte Art der Position(en) und die Hauptfarben in Ihrem Bewerbungsbild anpassen. Dadurch wirken die Bewerbungsunterlagen professionell und aus einem Guss.
Hier sind einige wichtige Aspekte, die Sie beim Layout Ihrer Bewerbung beachten sollten:
Klarheit und Übersichtlichkeit
- Strukturierung: Verwenden Sie klare Abschnitte und Überschriften, um den Lebenslauf und das Anschreiben zu gliedern. Dies erleichtert es dem Leser, wichtige Informationen schnell zu erfassen.
- Weißraum: Achten Sie darauf, genügend Leerraum zu lassen, um das Dokument nicht überladen wirken zu lassen. Ein ausgewogenes Verhältnis von Text und Freiraum erhöht die Lesbarkeit.
Professionelle Typografie
- Schriftart: Wählen Sie eine professionelle und gut lesbare Schriftart wie Arial, Calibri oder Times New Roman. Vermeiden Sie verspielte oder ungewöhnliche Schriftarten, die seriösen Dokumenten einen informellen Charakter verleihen könnten.
- Schriftgröße: Eine Schriftgröße von 10 bis 12 Punkt ist ideal für den Fließtext, während Überschriften etwas größer sein können, um eine klare Hierarchie zu schaffen.
Einheitliches Design
- Farbschema: Verwenden Sie ein dezentes Farbschema, das professionell wirkt. Ein oder zwei Akzentfarben können verwendet werden, um wichtige Elemente hervorzuheben, aber die Gesamtfarbwahl sollte zurückhaltend sein.
- Konsistenz: Stellen Sie sicher, dass das gesamte Bewerbungspaket (Anschreiben, Lebenslauf, ggf. Deckblatt) ein einheitliches Design aufweist. Dies umfasst Schriftarten, Farben, Überschriftengestaltung und das Format von Aufzählungspunkten.
Angemessene Formalitäten
- Fotos: Wenn Sie ein Foto einfügen, wählen Sie ein professionelles Bewerbungsbild. Das Foto sollte aktuell sein und Sie im besten Licht zeigen.
- Kontaktdaten: Platzieren Sie Ihre Kontaktdaten sowohl im Anschreiben als auch im Lebenslauf deutlich sichtbar, idealerweise im Kopfbereich der Dokumente.
Anpassung an die Branche
- Kreativbranchen: Wenn Sie sich in einer kreativen Branche bewerben, kann ein innovativeres Design angemessen sein, das Ihre kreativen Fähigkeiten widerspiegelt.
- Konservative Branchen: In traditionelleren Feldern wie Finanzen, Recht oder Verwaltung sollten Sie sich an ein sehr klassisches und konservatives Layout halten.
Technische Aspekte
- Dateiformat: Erstellen Sie Ihre Bewerbung am Besten in Word und speichern Sie die Bewerbungsunterlagen vor Versand vorzugsweise als PDF, um das Layout zu fixieren und sicherzustellen, dass es auf allen Geräten gleich angezeigt wird
- Dateigröße: Achten Sie darauf, dass die Dateigröße nicht zu groß ist, besonders wenn Sie Ihre Bewerbung per E-Mail verschicken. Eine Größe von maximal 2 MB für das gesamte Bewerbungspaket ist empfehlenswert
- Aufteilung der Datei: Falls für die angestrebte Position nur eine Online-Bewerbung möglich ist, ist es manchmal von Vorteil die einzelnen Teile der Bewerbung (Anschreiben, Deckblatt und Lebenslauf – als einzelne Dateien vorliegen zu haben, um sie in die separaten Felder hochzuladen. Hier sollten Sie die einzelnen Bereiche der Bewerbung separat erstellen und abspeichern. Das ist auch für Plattformen wie Xing oder Linkedin vorteilhaft, die oftmals die Möglichkeit anbieten einen reinen Lebenslauf als Download für interessierte Personaler bereitzustellen.
Indem Sie diesen Richtlinien folgen, stellen Sie sicher, dass Ihr Bewerbungslayout professionell wirkt und Ihre Inhalte optimal präsentiert werden. Ein gut durchdachtes Layout kann Ihre Chancen erhöhen, für die gewünschte Position in Betracht gezogen zu werden.
Initiativbewerbung
Die Initiativbewerbung, auch als unaufgeforderte Bewerbung bekannt, ist eine gezielte Bewerbung, die Sie eigeninitiativ an ein Unternehmen oder eine Organisation senden, auch wenn keine konkrete Stellenausschreibung vorliegt. Dieses Vorgehen erfordert ein hohes Maß an Eigeninitiative und Überzeugungskraft, da Sie das Interesse des Unternehmens wecken müssen, auch wenn dieses aktuell keine offenen Stellen ausgeschrieben hat.
Eine gelungene Initiativbewerbung sollte daher Ihre Motivation, Ihre Qualifikationen und Ihr Interesse an einer Mitarbeit auf eine überzeugende Weise darlegen, um potenzielle Chancen für einen Arbeitsplatz zu schaffen. Charakteristisch für eine Initiativbewerbung ist es, dass keine konkrete Stellenausschreibung als Basis für die Bewerbung dient, weshalb es von großer Bedeutung ist, dass Ihre Bewerbung einen bleibenden Eindruck beim Unternehmen hinterlässt.
Bevor Sie mit einer Initiativbewerbung beginnen, ist es wichtig, sich über das Unternehmen gründlich zu informieren und eine klare Vorstellung davon zu entwickeln, wie Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen zum Unternehmen passen. Eine maßgeschneiderte und überzeugende Initiativbewerbung sollte zeigen, dass Sie genau darüber nachgedacht haben, warum Sie sich für dieses Unternehmen interessieren und welchen konkreten Mehrwert Sie einbringen könnten. Es ist entscheidend, sich klar und präzise auszudrücken und die Vorteile einer Zusammenarbeit kreativ zu betonen. Eine professionell gestaltete Initiativbewerbung, die Ihre Stärken hervorhebt und gleichzeitig auf die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens eingeht, kann dazu beitragen, das Interesse des Unternehmens zu wecken und mögliche Türen für neue berufliche Möglichkeiten zu öffnen.
Wie bewerbe ich mich richtig? Weitere Tipps und Tricks
Wie schreibt man eine gute Bewerbung?
Ein gutes Bewerbungsschreiben zeichnet sich durch präzise Formulierungen aus, die die persönlichen Stärken und die Eignung für die ausgeschriebene Position hervorheben. Ein individuell angepasstes Anschreiben ist mit entscheidend, um das Interesse des potenziellen Arbeitgebers zu wecken.
Bewerben ohne Berufserfahrung?
Bei einer Bewerbung ohne Berufserfahrung ist es wichtig, die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse herauszustellen, wie z.B. Soft Skills, relevante Praktika oder ehrenamtliche Tätigkeiten, um das Interesse des Arbeitgebers zu wecken. Auch ausgeprägte Stärken und Talente, die man bereits unter Beweis stellen konnte, können hier genannt werden.
Zeugnisse und Nachweise
Zeugnisse sind ein wichtiger Bestandteil der Bewerbungsunterlagen, um die fachlichen Qualifikationen zu untermauern. Es ist entscheidend, aussagekräftige Zeugnisse und Zertifikate beizufügen, die Ihre Kompetenzen und Erfahrungen belegen. Arbeitszeugnisse sollten daher nach Erhalt unbedingt geprüft werden um sie gegebenenfalls zeitnah korrigieren lassen zu können.
Fehler im Bewerbungsschreiben und der Bewerbung
Vermeiden Sie Fehler im Bewerbungsschreiben, indem Sie Ihre Bewerbung sorgfältig auf Rechtschreibung, Grammatik und inhaltliche Konsistenz überprüfen. Eine fehlerfreie Bewerbung vermittelt Professionalität und Sorgfalt.
Kostenlose Muster und Vorlagen
Die Verwendung kostenloser Vorlagen für Bewerbungen kann eine zeitsparende und praktische Option sein, insbesondere wenn Sie keine Erfahrung im Verfassen von Bewerbungsunterlagen haben. Kostenlose Vorlagen bieten vorgefertigte Strukturen und Formulierungen, die als Leitfaden für Ihr eigenes Anschreiben, Lebenslauf oder Deckblatt dienen können. Sie können daher eine nützliche Ressource für unerfahrene Bewerber sein, die sich professionell und überzeugend präsentieren möchten.
Allerdings sollten kostenlose Vorlagen nicht einfach ohne Anpassungen übernommen werden.
Kostenlose Bewerbungsgeneratoren: Ist so etwas sinnvoll?
Die Verwendung von kostenlosen Bewerbungsgeneratoren kann eine praktische Option sein, wenn Sie stets aktuelle und ansprechende Bewerbungsunterlagen erstellen möchten. Diese Generatoren bieten die Möglichkeit, vorgefertigte Vorlagen zu nutzen, die an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst werden können. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die Ergebnisse möglicherweise nicht so individuell und einzigartig sind wie bei einer maßgeschneiderten Bewerbung. Zudem ist es ratsam, die generierten Unterlagen sorgfältig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um sicherzustellen, dass sie Ihre Qualifikationen und Ihre Persönlichkeit adäquat widerspiegeln.
Kann ChatGPT eine erfolgreiche Bewerbung schreiben?
ChatGPT, als KI-gestützter Textgenerator, kann Ihnen bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen unterstützen, indem er Textvorschläge und Formulierungen für Anschreiben, Lebensläufe oder Deckblätter generiert. Allerdings ersetzt eine KI-generierte Bewerbung nicht die individuelle Anpassung und die persönliche Note, die Ihr Bewerbungsschreiben einzigartig machen. Es ist ratsam, die von ChatGPT generierten Texte kritisch zu prüfen und gegebenenfalls zu bearbeiten, um sicherzustellen, dass Ihre Bewerbung authentisch und überzeugend ist.
Maßgeschneiderte Bewerbungen für Führungskräfte und Manager
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